„Die Zukunft gehört guten Lebensmitteln“

Die Bedeutung von (immateriellen) Werten als Bestandteil des guten Lebens nimmt deutlich zu. Dieser Wertewandel zeigt sich besonders stark bei Lebensmitteln. Die neuen Konsumentenwünsche stellen das heutige Angebot von Food-Anbietern in einer nie dagewesenen Art und Weise in Frage. Wie lassen sich die sich wandelnden Kundenbedürfnisse in Marktpotentiale übersetzen? Welche authentischen und substanziellen Chancen gibt es, neue Werte innerhalb von Markenpositionierungen zu integrieren?  Antworten auf diese und weitere Fragen lieferten die grünenköpfe in ihrer zweitägigen Veranstaltung im November in Berlin.

Als praktisch kulinarischen Einstieg erwartete die Teilnehmer ein wilder Mix mit allem was die Berliner Foodszene derzeit zu bieten hat. Von supergesunden Smoothies, Detox-Salaten und veganen Käsen bis hin zu Schinken von alten Milchkühen, Leberwurst und Rohmilchbutter. Dieses vielseitige Angebot forderte nicht nur die Geschmacksknospen heraus, sondern entfachte auch lebhafte Diskussionen darüber, welche Trends nur kurzfristige Berlinhypes sind und welche sich tatsächlich langfristig am Markt durchsetzen werden. Deutlich wurde in jedem Fall, dass die Trendtaktzahl immer schneller geworden ist und dass die meisten Innovationen heute nicht mehr von Markenherstellern kommen, sondern von kleinen Startups. Um hier als klassischer Food-Anbieter nicht in überstürzten Aktionismus zu verfallen, lieferten die nachfolgenden Vorträge von Jörg Reuter und Manuela Rehn wertvolle Einsichtigen.

Sie zeigten auf, dass Lebensmittel heute nicht mehr nur dem satt werden dienen, sondern zum Ausweis der persönlichen Werte geworden sind. Es zählt nicht mehr so sehr was auf dem Teller liegt, sondern wie es dahin gekommen ist. Der gegenwärtigen Entfremdung zum Ursprung von Lebensmitteln steht eine extrem große Sehnsucht nach Wiederanbindung an ebendiese gegenüber. Die Menschen wünschen sich das Einfache und Unbeschwerte beim Essen zurück. Dieses Vakuum füllt derzeit der Megatrend Regionalität. Nach Überzeugung der grünenköpfe hat dieser aber eigentlich schon seinen Zenit überschritten und steht vor dem nächsten Entwicklungsschritt. In Zukunft gehört zur reinen geographischen Herkunft auch die Sinnebene, also das Nachhaltige, dazu. In der Vermählung dieser beiden Ebenen und dem daraus resultierenden Storypotential steckt nach Ansicht der grünenköpfe das substanziellste Wachstum. Ganz nach dem Motto „Gute Produkte haben eine Story. Schlechte haben keine!

Erst mit der Geschichte im Hinterkopf, wird der gesamte Geschmack erlebbar. Im Laden „Vom Einfachen das Gute“ geht es um genau solche Geschichten. Beim gemeinsamen Abendessen wurden die Gäste auf eine kulinarische Reise zu den Höfen der Bauer und den Weinbergen der Winzer mitgenommen.

Der zweite Tag stand dann im Fokus des zweiten großen Trends im Lebensmittelmarkt. „Gesundheit und Selbstoptimierung“. Der Wunsch nach Leistungsfähigkeit und gutem Aussehen, befeuert durch die Ästhetisierung und Instagramisierung der Ernährung lassen vor allem die pflanzliche Küche boomen. Während der Handel gerade dabei ist, das Vegansortiment für sich zu entdecken, findet in den Metropolen wie z.B. in Berlin schon eine Ausdifferenzierung und Überhöhung des Trends statt. Davon konnten sich die Teilnehmer auf der anschließenden Exkursion zu den derzeit angesagtesten Konzepten der Stadt überzeugen.

"Die Veranstaltung war sehr inspirierend und informativ. Besonders spannend war es, die aktuellen Food Trends hautnah erleben zu können."


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